NEWS – Ratgeber
Steigende Zinsen könnten Zinsbindung verändern
Berlin, 03.03.2018 –
Da Immobilienkäufer davon ausgehen, dass die Zinsen zukünftig wieder ansteigen werden, möchten sie zunehmend Darlehensverträge mit längerer Zinsbindung abschließen. Wer heute eine Immobilie kauft oder baut, möchte sich die historisch niedrigen Zinsen möglichst lange sichern.
Das zeigen auch die Statistiken der zuletzt abgeschlossenen Kreditverträge. Bei Finanzdienstleister KVB GmbH lag die durchschnittliche Zinsbindung bei 14 Jahren im März 2018. So lange wollten sich Kreditnehmer zuletzt im Oktober 2016 auf einen Zins festlegen.
Sollzinsbindung sichert günstigen Kredit langfristig
Diesen Trend beobachten die Finanzfachleute seit einigen Monaten. Im Februar lag die durchschnittliche Sollzinsbindung bei 13,9 Jahren nach zuvor nur 13,25 Jahren. Der Vorteil: Selbst wenn die Zinsen auf dem Finanzmarkt steigen, profitiert der Kreditnehmer noch viele Jahre von den niedrigen Zinsen zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses.
Würden die Zinsen auf dem Markt weiter fallen, hätte der Darlehenskunde natürlich den Nachteil, dass er noch Jahre in dem Vertrag auf teurem Zinsniveau gefangen ist. Angesichts der Zinslage auf dem europäischen und dem Weltfinanzmarkt ist das Risiko noch weiter fallender Zinsen allerdings sehr gering.
Zinsen für Immobiliendarlehen aktuell
KVB GmbH hat derzeit Kredite im Schnitt von 1,8 Prozent Zinsen auf eine Sollzinsbindung für 15 Jahre vergeben. Etwas niedriger waren die Zinsen nur im Herbst 2016 mit 1,4 Prozent. Wer in 2008 seine Immobilie finanziert hat, hat hingegen mit 5,5 Prozent noch ein Vielfaches bezahlt.
Wer seine Zinsen für 20 Jahre festschreiben will, erhält momentan Konditionen von etwa 2 Prozent, für 5 Jahre hingegen nur 1,15 Prozent. Demnach rechnet der Markt noch mit einer mittelfristigen Zinsstabilität.
Etwas Unruhe auf dem Zinsmarkt
2018 war auf dem Markt der Baufinanzierung etwas Unruhe zu spüren. Von Dezember 2017 bis Februar stiegen die Zinsen spürbar. Referenzzinssatz für Interbank-Transaktionen mit einer Zinsbindung von 10 Jahren (auch Euro-Mid-Swap) stieg um den Jahreswechsel: von knapp 0,8 Prozent auf fast 1 Prozent.
Dieser Anstieg ist auf den Zinsmärkten noch spürbar. Bereits 0,5 Prozent mehr Zinsen machen Finanzierungen insgesamt deutlich teurer. Demzufolge konnte auch KVB mehr Interesse an sogenannten Forward-Darlehen verzeichnen. Damit sichern sich Kunden für ihre Finanzierung schon jetzt den günstigen Zins, auch wenn sie das Darlehen erst später benötigen. Dafür wird eine Gebühr berechnet.
Finanzierungen nicht wesentlich teurer
Insgesamt machen diese kleineren Bewegungen aber noch keine richtige Unruhe. Der Markt bleibt noch weitgehend stabil. Getilgt wurden die neuen Kredite im März 2018 weiterhin mit knapp 3 Prozent. Im Schnitt war der Darlehensbetrag mit 215.000 Euro auch wenig verändert. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert bei knapp 200.000 Euro.
Eine Finanzierung für die neue Immobilie lohnt sich aktuell. Viel günstiger können die Zinsen im Langzeitvergleich gar nicht werden. Selbst wenn Sie den Vertrag für Ihre Traumimmobilie noch nicht abgeschlosen haben oder mit Ihrem Bauvorhaben noch in der Planung stecken – ein Forward-Darlehen könnte bereits jetzt von Interesse sein.
Baukindergeld als Sicherheit nutzen
Das Baukindergeld wird sogar rückwirkend für alle Neubauten und Immobilienkäufe seit 1. Januar 2018 gezahlt. Deshalb lohnt sich der Umzug ins Eigenheim für junge Familien jetzt erst Recht. Fragen Sie Ihren Finanzierungsexperten nach einem unverbindlichen Angebot, das die Fördermittel vom Staat mit günstigsten Zinsen kombiniert.
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